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Rekultivierung

Für Deponien, auf denen keine Ablagerung von Abfällen mehr erfolgt, gelten dennoch strenge Sicherheitsstandards, die die Gefährdung der Umwelt für die Zukunft minimieren sollen. Besondere Anforderungen werden an die Deponiegaserfassung und –verwertung, die Sickerwasserfassung sowie das Oberflächenabdichtungssystem gestellt. 

Für die Deponie Coesfeld-Höven endete die Phase der Ablagerung von Abfällen zum 31.12.2002. Seitdem befindet sich die Deponie in der Stilllegungsphase. In dieser Phase finden auch weiterhin biologische Abbauprozesse statt, die zu einer Setzung des Deponiekörpers führen. Nach Abklingen der Setzungen kann die nach den Vorgaben der Deponieverordnung (DepV) vorgesehene Oberflächenabdichtung erstellt werden. Durch diese Vorgehensweise soll eine setzungsbedingte Beschädigung des endgültigen Oberflächenabdichtungssystems für die Zukunft ausgeschlossen werden. 

Auf der ca. 15 ha großen Deponiefläche wurden bereits in Teilbereichen Oberflächenabdichtungsmaßnahmen realisiert. So ist 1994 / 1995 der Westrand- und 2008 der Ostrandbereich der Deponie komplett in Form einer mineralischen Abdichtung mit Kunststoffdichtungsbahn abgedichtet worden. Im Südbereich der Deponie wurde 2020 / 2021 eine ca. 0,4 ha große Fläche mit einer technischen Funktionsschicht in Asphaltbauweise endabgedichtet. Dieser Bereich wird heute als Abfallumschlag- und Lagerplatz genutzt. Der überwiegende Teil der Deponieoberfläche ist aufgrund der noch nicht abgeschlossenen Setzungen mit einer temporären Zwischenabdichtung aus einer ≥ 0,5 m mächtigen Tonschicht abgedeckt. Über die letzten Jahre hat sich die überwiegende Fläche der Deponie zu einer Magergrünlandfläche entwickelt, welche aktuell mit Schafen beweidet wird.

Seit 2019 erfolgt eine abschnittsweise Belüftung des Deponiekörpers (aerobe in situ Stabilisierung) mit dem Ziel, die Deponie sukzessive in den nächsten 8 bis 10 Jahren in einen möglichst emissionsarmen und setzungsfreien Zustand zu überführen. Nach erfolgreichem Abschluss dieser Maßnahme werden die noch mit einer temporären Zwischenabdichtung versehenen Bereiche der Deponie mit einem Oberflächenabdichtungssystem, bestehend aus einer geotextilen Tonabdichtung und einer 2,5 mm starken Kunststoffdichtungsbahn aus PEHD, abgedichtet.