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Abfallvermeidung beim Einkauf

Beim Einkauf entscheidet sich zumeist schon, was später an Abfällen anfällt und - wie auch immer - entsorgt werden muss. Durch gezieltes Einkaufen lassen sich daher unter Umständen erhebliche Mengen an Abfällen vermeiden. Hier sind einige Tipps, die Ihnen helfen, nachhaltiger einzukaufen.

 

Bewusst einkaufen: Mehr als nur Abfallvermeidung

Durch bewusstes Einkaufen können Sie nicht nur Abfall reduzieren, sondern auch andere Umweltbelastungen minimieren. Viele Faktoren beeinflussen die Nachhaltigkeit eines Produkts – vom Herstellungsprozess bis hin zu den Bedingungen, unter denen es produziert wurde.

 

Fragen, die Sie sich beim Einkauf stellen können:

  • Wie aufwändig wurde das Produkt hergestellt?
  • Aus welchem Material besteht es, und ist dieses nachhaltig?
  • Woher stammt das Produkt?
  • Welche negativen Auswirkungen sind mit dem Erwerb verbunden?
  • Kinderarbeit oder Unterbezahlung?
  • Raubbau an der Natur?
  • Lange Transportwege?
  • Gibt es umweltfreundlichere Alternativen oder Verfahren, die das Produkt überflüssig machen könnten?
     

Preis und Nachhaltigkeit – ein Balanceakt

Nachhaltigkeit hat oft ihren Preis, aber nicht immer. Umweltfreundliche Alternativen wie ungebleichtes Toilettenpapier oder Papiertaschentücher oder Küchentücher aus ungebleichtem Recyclingpapier sind oft günstiger als vermeintlich „hochwertige“ Alternativen. Gleichzeitig tragen sie aktiv zum Umweltschutz bei und sind oft auch gesünder.
 

Fazit

Jeder Einkauf ist eine Entscheidung – für oder gegen Umweltbelastungen. Mit bewussten Entscheidungen können Sie nicht nur Ihren Alltag nachhaltiger gestalten, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Ressourcen leisten.

 


Verpackungsarm einkaufen

Mehrweg oder Einweg?
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Einwegsysteme belasten die Umwelt erheblich, da die Verpackung nach dem Verbrauch direkt zu Abfall wird, entsorgt werden muss und eine Neuproduktion erforderlich ist. Wussten Sie, dass selbst Kunststoffflaschen aus PET mit Pfand Einwegprodukte sind? Sie werden nicht wieder befüllt, sondern geschreddert. Dank sortenreiner Rücknahme können sie jedoch leichter recycelt werden.

Mehrwegsysteme sind besonders dann ökologisch sinnvoll, wenn die Verpackungen viele Umläufe schaffen (also oft wieder befüllt werden), weit verbreitet sind und nur kurze Transportwege benötigen. Getränke in Glas- oder Kunststoffpfandflaschen (z. B. Mineralwasser, Bier, Säfte, Limonaden) erfüllen diese Kriterien häufig.

Bei Milch ist die Umweltbilanz der Pfandflasche fragwürdig. Faktoren wie höherer Transportaufwand, Kühlbedarf, aufwendige Reinigung und Emissionen sprechen oft dagegen. Alternativen wie Schlauchbeutel oder Kartonverpackungen bieten deutliche Vorteile: geringes Gewicht, wenig Material und einfache Herstellung sowie Verwertung.

 

Ohne Verpackung
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Viele Produkte gibt es unverpackt oder in unterschiedlichen Verpackungsformen.

Ein Beispiel: Obst. Es wird frisch und unverpackt, abgepackt in Schalen oder Folien, tiefgefroren oder konserviert angeboten. Lose Ware von der Frischtheke oder einzeln abgewogenes Obst spart Abfall. Außerdem können Sie die Qualität besser beurteilen. Verpackte Produkte verleiten oft dazu, mehr zu kaufen, als benötigt wird. Tipp: Bringen Sie eigene Behältnisse oder Beutel mit!

 

Geschenkverpackung
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Wussten Sie, dass die meisten Verpackungsabfälle nach Weihnachten entstehen?

Falls Sie verpacken möchten, nutzen Sie nachhaltige Alternativen wie Zeitungspapier oder Verpackungsreste. Sorgfältig geöffnetes Geschenkpapier kann zusammengefaltet und wiederverwendet werden.

Miniportionen
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Miniportionen wie Kaffeesahne, Marmelade oder Senf verursachen besonders viel Verpackungsmüll. Diese sollten nur bei unregelmäßigem Bedarf genutzt werden, um Verderb zu vermeiden. Für regelmäßigen oder größeren Bedarf sind Großverpackungen meist ökologischer und kostengünstiger.

Einfach- oder Luxusverpackung
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Viele Produkte gibt es in einfacher oder aufwändiger Verpackung:
  • Pralinen: Schlichte Papier- oder Plastiktüte versus Konfektschachtel.
  • Blumen: Eingewickelt in Papier oder aufwendig in Cellophan.
  • Parfüm: Mit einfacher Geschenkverpackung oder zusätzlich mit Schleifen und Cellophan.
Wählen Sie, wenn möglich, die einfache Verpackungsart. Selbst gemachte Verpackungen oder ganz unverpackte Geschenke sind ebenfalls tolle Alternativen!
Nachfüllverpackungen
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Nachfüllverpackungen für Kosmetikartikel, Reinigungsmittel oder Waschpulver sind umweltfreundlicher und oft günstiger. Noch nachhaltiger sind wiederauffüllbare Systeme, wie sie in bestimmten Fachgeschäften für Getreideprodukte, Kosmetik oder Reinigungsmittel bereits angeboten werden.

 


Umweltzeichen beachten

Wenn Sie aktiv zum Umweltschutz beitragen möchten, lohnt es sich, auf Lebensmittel aus ökologischem Landbau und Produkte mit anerkannten Umweltschutzkennzeichen zu setzen. Diese garantieren umweltfreundliche Herstellung, nachhaltige Ressourcenverwendung und oft auch soziale Standards.
Bevorzugen Sie Produkte mit Siegeln wie:
  • Blauer Engel: Kennzeichnet umweltfreundliche Alltagsprodukte.
  • Deutsches Bio-Logo; EU-Bio-Logo: Einheitlicher Standard für biologische Produkte in Europa.
  • Demeter: Höchste Standards im ökologischen Landbau.
  • Logo Bioland
  • Logo „Transfair“
blauer_engel Bio-Siegel demeter-siegel Bioland Logo transfair
Logo 'Der Blauer Engel' Deutsches Bio-Logo; EU Bio-Logo Logo Demeter Logo Bioland Logo 'Transfair'

Achtung! Der Grüne Punkt ist kein Umweltzeichen, sondern lediglich ein Lizenzzeichen. Er sagt nichts über die Umweltfreundlichkeit eines Produktes aus!

Eine ausführliche, kostenlose Übersicht der wichtigsten Umweltkennzeichen gibt es neben vielen weiteren Infos beim

 

Umweltbundesamt
www.umweltbundesamt.de

oder direkt hier:  028_Flyer UBA Umweltlogos

 

 


Saisonale und regionale Produkte bevorzugen

Der Weg eines Produkts von der Herstellung bis zum Verbraucher hat erhebliche Auswirkungen auf seine Umweltfreundlichkeit. Transport und Lagerung – insbesondere Kühlung – verursachen Emissionen, die mit zunehmender Entfernung und Lagerdauer steigen. Exotische Früchte oder Erdbeeren im Winter sind ein Beispiel für den hohen ökologischen Preis unseres Konsumverhaltens.

Regional und saisonal einkaufen

  • Lokale Produkte bevorzugen: Sie sparen Transportwege und reduzieren die damit verbundenen Emissionen.
  • Saisonale Lebensmittel wählen: Diese sind oft frischer und haben eine bessere Umweltbilanz.

 

Frische versus Verarbeitung

Konservierte Produkte, Tiefkühlwaren und Fertiggerichte haben durch zusätzliche Verarbeitungsschritte meist eine schlechtere ökologische Bilanz als frische Produkte. Sie verbrauchen mehr Energie und darüber hinaus unterliegen sie in der Regel einem mehr oder minder großen Qualitätsverlust im Vergleich zu frischen Produkten.

 

Umweltstandards und nachhaltige Materialien

Ökologische Landwirtschaft: Produkte aus ökologischem Landbau kommen mit weniger Pflanzenschutzmitteln, Medikamenten und Kunstdünger aus.
Nachhaltige Materialien: Entscheiden Sie sich für Alternativen aus umweltfreundlichen Materialien oder solchen, die Sekundärrohstoffe wie Altpapier nutzen.

 


Mehrfachartikel vs. Einwegartikel

Setzen Sie auf wiederverwendbare Alternativen. Denn: Produkte, die mehrfach verwendet werden können, helfen, erhebliche Mengen an Abfall zu reduzieren. Dazu gehören zum Beispiel:
  • Elektrorasierer
  • Nassrasierer mit auswechselbaren Klingen
  • Nachfüllbare Feuerzeuge
  • Kugelschreiber mit nachfüllbaren Minen
  • Wiederaufladbare Batterien

 


Langlebige Produkte auswählen

Achten Sie auf Qualität und Reparaturfreundlichkeit, um die Lebensdauer von Produkten zu verlängern.  Regionale Produkte bevorzugen: Kaufen Sie Waren aus der Region, um lange Transportwege und damit verbundene Emissionen zu vermeiden.