Beim Einkauf entscheidet sich zumeist schon, was später an Abfällen anfällt und - wie auch immer - entsorgt werden muss. Durch gezieltes Einkaufen lassen sich daher unter Umständen erhebliche Mengen an Abfällen vermeiden. Hier sind einige Tipps, die Ihnen helfen, nachhaltiger einzukaufen.
Durch bewusstes Einkaufen können Sie nicht nur Abfall reduzieren, sondern auch andere Umweltbelastungen minimieren. Viele Faktoren beeinflussen die Nachhaltigkeit eines Produkts – vom Herstellungsprozess bis hin zu den Bedingungen, unter denen es produziert wurde.
Nachhaltigkeit hat oft ihren Preis, aber nicht immer. Umweltfreundliche Alternativen wie ungebleichtes Toilettenpapier oder Papiertaschentücher oder Küchentücher aus ungebleichtem Recyclingpapier sind oft günstiger als vermeintlich „hochwertige“ Alternativen. Gleichzeitig tragen sie aktiv zum Umweltschutz bei und sind oft auch gesünder.
Jeder Einkauf ist eine Entscheidung – für oder gegen Umweltbelastungen. Mit bewussten Entscheidungen können Sie nicht nur Ihren Alltag nachhaltiger gestalten, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Ressourcen leisten.
Einwegsysteme belasten die Umwelt erheblich, da die Verpackung nach dem Verbrauch direkt zu Abfall wird, entsorgt werden muss und eine Neuproduktion erforderlich ist. Wussten Sie, dass selbst Kunststoffflaschen aus PET mit Pfand Einwegprodukte sind? Sie werden nicht wieder befüllt, sondern geschreddert. Dank sortenreiner Rücknahme können sie jedoch leichter recycelt werden.
Mehrwegsysteme sind besonders dann ökologisch sinnvoll, wenn die Verpackungen viele Umläufe schaffen (also oft wieder befüllt werden), weit verbreitet sind und nur kurze Transportwege benötigen. Getränke in Glas- oder Kunststoffpfandflaschen (z. B. Mineralwasser, Bier, Säfte, Limonaden) erfüllen diese Kriterien häufig.
Bei Milch ist die Umweltbilanz der Pfandflasche fragwürdig. Faktoren wie höherer Transportaufwand, Kühlbedarf, aufwendige Reinigung und Emissionen sprechen oft dagegen. Alternativen wie Schlauchbeutel oder Kartonverpackungen bieten deutliche Vorteile: geringes Gewicht, wenig Material und einfache Herstellung sowie Verwertung.
Viele Produkte gibt es unverpackt oder in unterschiedlichen Verpackungsformen.
Ein Beispiel: Obst. Es wird frisch und unverpackt, abgepackt in Schalen oder Folien, tiefgefroren oder konserviert angeboten. Lose Ware von der Frischtheke oder einzeln abgewogenes Obst spart Abfall. Außerdem können Sie die Qualität besser beurteilen. Verpackte Produkte verleiten oft dazu, mehr zu kaufen, als benötigt wird. Tipp: Bringen Sie eigene Behältnisse oder Beutel mit!
Wussten Sie, dass die meisten Verpackungsabfälle nach Weihnachten entstehen?
Falls Sie verpacken möchten, nutzen Sie nachhaltige Alternativen wie Zeitungspapier oder Verpackungsreste. Sorgfältig geöffnetes Geschenkpapier kann zusammengefaltet und wiederverwendet werden.
Miniportionen wie Kaffeesahne, Marmelade oder Senf verursachen besonders viel Verpackungsmüll. Diese sollten nur bei unregelmäßigem Bedarf genutzt werden, um Verderb zu vermeiden. Für regelmäßigen oder größeren Bedarf sind Großverpackungen meist ökologischer und kostengünstiger.
Nachfüllverpackungen für Kosmetikartikel, Reinigungsmittel oder Waschpulver sind umweltfreundlicher und oft günstiger. Noch nachhaltiger sind wiederauffüllbare Systeme, wie sie in bestimmten Fachgeschäften für Getreideprodukte, Kosmetik oder Reinigungsmittel bereits angeboten werden.
Achtung! Der Grüne Punkt ist kein Umweltzeichen, sondern lediglich ein Lizenzzeichen. Er sagt nichts über die Umweltfreundlichkeit eines Produktes aus!
Eine ausführliche, kostenlose Übersicht der wichtigsten Umweltkennzeichen gibt es neben vielen weiteren Infos beim
Umweltbundesamt
www.umweltbundesamt.de
oder direkt hier: 028_Flyer UBA Umweltlogos
Der Weg eines Produkts von der Herstellung bis zum Verbraucher hat erhebliche Auswirkungen auf seine Umweltfreundlichkeit. Transport und Lagerung – insbesondere Kühlung – verursachen Emissionen, die mit zunehmender Entfernung und Lagerdauer steigen. Exotische Früchte oder Erdbeeren im Winter sind ein Beispiel für den hohen ökologischen Preis unseres Konsumverhaltens.
Konservierte Produkte, Tiefkühlwaren und Fertiggerichte haben durch zusätzliche Verarbeitungsschritte meist eine schlechtere ökologische Bilanz als frische Produkte. Sie verbrauchen mehr Energie und darüber hinaus unterliegen sie in der Regel einem mehr oder minder großen Qualitätsverlust im Vergleich zu frischen Produkten.
Achten Sie auf Qualität und Reparaturfreundlichkeit, um die Lebensdauer von Produkten zu verlängern. Regionale Produkte bevorzugen: Kaufen Sie Waren aus der Region, um lange Transportwege und damit verbundene Emissionen zu vermeiden.