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Wirtschaftsbetriebe Kreis Coesfeld GmbH (WBC) blickt auf 25 Jahre zurück. Zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung bei der Feier am vergangenen Freitag in der Seescheune Dülmen-Buldern.

10.06.2022

220603 Stefan Bölte und Dieter Könnes

Bild: Stefan Bölte (Geschäftsführer WBC), Dieter Könnes (WDR Journalist)

„Genaugenommen wurde die WBC am 20.12.1996 gegründet“, verkündete Geschäftsführer Stefan Bölte letzten Freitag bei seiner Begrüßung der zahlreichen Gäste in der Seescheune in Dülmen-Buldern und präsentierte die entsprechende Gründungsurkunde. Anfang 1997 übernahm dann die kreiseigene Gesellschaft zunächst die Aufgaben der Verwertung und Beseitigung von Abfällen, die im Kreisgebiet anfallen. In den vergangenen 25 Jahren wandelte sich der Schwerpunkt der Tätigkeiten immer mehr hin zu Ressourcenschutz, Energieerzeugung und Nachhaltigkeit. Die in 2021 erzielte Verwertungsquote von inzwischen 81,4 % belegt dies eindrücklich, stellte Stefan Bölte heraus und zeigte dabei eine Aufnahme aus dem Jahr 1998, als Mitarbeiter der WBC noch knietief im Müllberg auf der seit 2003 geschlossenen Hausmülldeponie Coesfeld-Höven standen.

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Bild: Festsaal mit Ehrengästen – im Vordergrund Regierungsvizepräsident Dr. Ansgar Scheipers und Henning Höne, Fraktionsvorsitzender der FDP-Landtagsfraktion

Dabei hätten zahlreiche anwesende Akteure erheblichen Einfluss auf den jetzigen Erfolg gehabt, beginnend bei dem damaligen Oberkreisdirektor Hans Pixa, dem ehemaligen Landrat Konrad Püning sowie dem jetzigen Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Christian Schulze Pellengahr, lobte Stefan Bölte. Besonders herauszuheben seien auch Joachim L. Gilbeau als ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender, der leider 2018 verstorbene erste Geschäftsführer Karl-Heinz Holtwisch, sowie dessen Nachfolgerin Brigitte Voss-Werland und Dr. Johannes Gerhard Foppe als ehemaliger Prokurist.  

Nicht zuletzt durch die enge Zusammenarbeit mit der Politik – hier insbesondere zu nennen Dr. Thomas Wenning, Vorsitzender des Umweltausschusses des Kreises -  konnte das Aufgabenspektrum der WBC in den letzten Jahren um zahlreiche Tätigkeitsschwerpunkte erweitert werden. So führt die WBC erfolgreich für den Kreis Coesfeld das Ausgleichsflächenmanagement durch. Mit den zahlreichen Aufwertungsmaßnahmen mit Schwerpunkt Gewässerrenaturierung konnten bis heute ca. 3 Mio. Ökopunkte erwirtschaftet werden, die an Kommunen und Investoren als Ausgleich für Beeinträchtigungen der Natur und Landschaft in Folge von Baumaßnahmen oder ähnlichen Eingriffen veräußert werden.,. Außerdem setzt die WBC bereits seit Jahren umfangreiche Maßnahmen zum Klimaschutz um. „Hier können wir als Leuchtturmprojekte die seit 2014 erfolgreiche Aufbereitung der Bioabfälle mit Erzeugung von Biomethan und Einspeisung in das Erdgasnetz nennen“, hebt Stefan Bölte hervor, „die Photovoltaikanlage auf der ehemaligen Bodendeponie Coesfeld–Flamschen mit einer Leistung von 1,89 Megawatt, die 2019 in Betrieb genommene Belüftung der Hausmülldeponie Coesfeld-Höven, durch die in Laufe der nächsten Jahre bis zu 90.000 t CO2eq. vermieden werden können sowie der Bereich der E-Mobilität mit der in 2016 in Betrieb genommenen ersten Elektrotankstelle am Kreishaus in Coesfeld.“ Als nahes Zukunftsprojekt stellte Stefan Bölte die Errichtung einer Anlage zur Herstellung von Wasserstoff am Standort der Deponie Coesfeld-Höven vor. Abschließend wies Stefan Bölte noch auf den bereits in Angriff genommenen Ausbau der Umweltbildung hin. Zusammen mit dem Biologische Zentrum gäbe es bereits ein umfangreiches Angebot für Kitas und Schulen, das in den kommenden Jahren noch ausgebaut werden soll. Passend dazu konnte Bölte den neuen Internetauftritt der Gesellschaft präsentieren. „Unter www.wbc-coesfeld.de können Sie sich ausführlich über all das, was hier heute vorgestellt und worüber geredet  worden ist, informieren.“

In einer Videobotschaft würdigte danach Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen die bisherigen Leistungen der WBC und motivierte alle, diese erfolgreiche Arbeit weiterzuführen. Dies unterstützten auch Landrat Dr. Schulze Pellengahr, Henning Höne als FDP-Fraktionsvorsitzender im Landtag sowie Wilhelm Sendermann, Sprecher der Bürgermeister im Kreis in ihren jeweiligen Grußworten.

220603 MWIDE Pinkwart

Bevor es zu einem gemeinsamen Gesprächsaustausch überging, appellierte Dieter Könnes, Journalist und Moderator beim WDR, in einem Implusvortrag eindrucksvoll daran aktiv nachhaltig zu leben. Dazu griff er auf Beispiele seiner eigenen Erfahrungen aus der Entsorgungswirtschaft und Tätigkeit als Umweltjournalist zurück.  Die gelebte Abkehr vom Begriff des Abfalls zum dem des Wertstoffes verdeutliche eindrücklich die Notwendigkeit, Klima- und Ressourcenschutz anstelle einer Wegwerfmentalität zu etablieren.