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Deponiegas-BHKW

Bei der Zersetzung organischer Stoffe im abgelagerten Abfall entsteht Deponiegas – ein Gemisch aus Methan (CH₄) und Kohlendioxid (CO₂). Beide Gase wirken stark klimaschädlich und dürfen nicht unkontrolliert in die Atmosphäre gelangen. Das enstehende Gas in der Deponie Coesfeld-Höven wird deshalb erfasst und in einem Deponiegas-Blockheizkraftwerk (BHKW) energetisch genutzt.

 

Gasabsaugung und -transport


Über insgesamt 65 vertikale und 10 horizontale Gasbrunnen wird das Deponiegas aktiv abgesaugt. Acht Gassammelstationen und eine Deponiegasringleitung leiten es über eine zentrale Gasringleitung zum BHKW weiter.

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Blick von außen auf das BHKW. Im Hintergrund der Gasspeicher sowie die Gasfackel. (© Marion Grube PHOTOGRAPHY)

 

Stromerzeugung im BHKW


Im Blockheizkraftwerk wird das Gas in einem 80-kW-Deponiegasmotor verbrannt. Die bei der Verbrennung im Motor freigesetzte thermische Energie wird über einen Generator am Motor in elektrische Energie (Strom) umgewandelt. Dieser Strom wird für den Betrieb anderer Anlagen auf dem Deponiegelände genutzt – etwa für die Sickerwasserbehandlungsanlage.

Da sowohl die Gasmenge als auch der Methangehalt mit der Zeit sinken (aktuell ca. 30 - 45 Vol.-% Methan), wurde für den Deponiegasmotor eine Erdgaszuspeisung installiert. Dadruch bleibt der Energiegehalt hoch genug, um den Motor zuverlässig zu betreiben und die klimafreundliche Nutzung des Deponiegases sicherzustellen.

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2020: Neu eingebauter Deponiegasmotor am Deponiestandort Coesfeld-Höven © WBC