Im Rahmen des Ausgleichsflächenmanagements der WBC wurden innerhalb der aktuell 22 Flächenkonten bereits zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. Hierzu zählen die Umwandlung von staunassen Ackerflächen in extensives Grünland oder Feuchtfläche, die Renaturierung von Gewässerbereichen, Aufforstungen und Anlage von Hecken.
Nachfolgend werden exemplarisch zwei Ausgleichsmaßnahmen vorgestellt:
Ziele der Gewässerrenaturierung in der Berkelaue waren die Förderung der Eigendynamik des Gewässers. Dazu wurden Weidenpflanzungen und die Umlagerung von Ufermaterial vorgenommen, um das Gewässerbett strukturreicher zu gestalten.
Zur Anpassung an Hochwasser und den Klimawandel wurde das Ufer abgeflacht und aufgeweitet und ermöglicht so das Übertreten des Wassers in die Aue.
Als ein weiterer Teil der Maßnahme zählte die Verlegung des Mündungsbereichs des Düsterbachs in den historischen Bachverlauf und die Abtreppung mit wieder austreibenden Weidenstämmen. Dies gleicht stark abfallendes Geländeniveau aus und verhindert einen Sohlabsturz an der Mündung in die Berkel, wodurch eine Fischdurchgängigkeit ermöglicht wird.
Sohlabstürze oder Querverbauungen in Fließgewässern stören Fische in ihrem natürlichen Wanderungsverhalten. Flussaufwärts können Fische diese Hindernisse meist nicht überwinden, um dahinterliegende Flussabschnitte zu besiedeln. Dies stellt ein Problem bei dem Aufsuchen ihrer Laichplätze dar. Eine höhere Strukturvielfalt in den Gewässern bietet mehr Lebensräume für weitere Gewässerlebewesen.
Die Ausgleichsfläche Merfeld Wald umfasst einen ca. 20 Hektar großen Waldabschnitt. Vor der naturschutzfachlichen Aufwertung der Flächen waren reine Kiefernforste der dominierende Waldtyp. Die ehemalige Nutzung als Trockenabgrabung mit nährstoffarmen und trockenen Standortverhältnissen begründet eine besondere Eignung der Parzelle für die Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen.
Auf rund 20 % der Fläche wurden inselartige Lichtungen angelegt und mit Arten des standortheimischen Birken-Eichenwaldes wieder aufgeforstet (Quercus robur und Betula pendula).
Ausgehend von den angelegten Schneisen wurde der übrige Kiefernwald abschnittsweise aufgelichtet, wobei die Waldeigenschaft erhalten bleiben sollte. Begonnen wurde in Bereichen mit Relikten der Heidevegetation. Durch die Schaffung lichter Kiefernwälder mit Lichtungen und strukturreichen Waldrändern werden Lebensräume für die Vogelarten Baumpieper (Anthus trivialis), Heidelerche (Lullula arborea), Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus), Turteltaube (Streptopelia turtur) und Kuckuck (Cuculus canorus) entwickelt.