Seit Kurzem werden durch die WBC neue Informationsaufkleber auf den Biotonnen im Kreisgebiet aufgebracht. Diese weisen nochmals darauf hin: In den Biomüll gehören weder herkömmliche Plastiktüten noch sogenannte „kompostierbare“ Beutel. Der Hinweis soll nicht nur die Haushalte selbst ansprechen, sondern auch Passantinnen und Passanten auf die wichtige Botschaft aufmerksam machen.
Die Qualität des Bioabfalls hat sich im Kreis Coesfeld in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Mit einer Fremdstoffquote von aktuell nur 2,11 Prozent liegt der Kreis bereits unter dem bundesweiten Grenzwert von 3 Prozent – ein Ergebnis kontinuierlicher Aufklärung und gezielter Kontrollen.
„Wir bedanken uns bei den Bürgerinnen und Bürgern für die sehr gute Abfalltrennung und freuen uns, dass unsere Maßnahmen Wirkung zeigen. Weniger Störstoffe im Bioabfall bedeuten weniger Sortieraufwand und damit niedrigere Kosten bei den Abfallgebühren“, betont Stefan Bölte, Geschäftsführer der Wirtschaftsbetriebe Kreis Coesfeld GmbH (WBC). Bioabfall aus dem Kreis wird zur Gewinnung von Biogas und hochwertigem Biokompost genutzt – das funktioniert aber nur, wenn er frei von Störstoffen ist.
Die Aufkleber informieren nochmals ganz gezielt auf die richtige Befüllung der Biotonnen.
„Ein großes Problem sind nach wie vor biologisch abbaubare Plastiktüten“, ergänzt Ursula Kleine Vorholt, Prokuristin der WBC. „In Kompostierungsanlagen hat Bioabfall nur 6 Wochen Zeit für die Kompostierung, das ist zu wenig für diese Tüten.“ Entsprechend ist die Nutzung dieser Tüten laut Abfallsatzung im Kreis untersagt – auch wenn sie als kompostierbarer Biokunststoff gekennzeichnet sind. Umweltverbände stellen zudem fest, dass kompostierbare Biokunststoffe in der Praxis keinen nennenswerten ökologischen Vorteil gegenüber herkömmlichem Kunststoff bieten. Die CO₂-Bilanz ist nicht besser, insbesondere wenn die Rohstoffe energieintensiv aus Mais oder Zuckerrohr hergestellt werden.
Um die hohe Qualität des Bioabfalls zu sichern, werden Biotonnen regelmäßig kontrolliert. Bei Fehlwürfen werden sie mit gelben oder roten Anhängern markiert und unter Umständen nicht geleert. Dabei lohnt sich die richtige Trennung: Der Bioabfall aus dem Kreis versorgt rund 1.400 Haushalte mit erneuerbarer Wärmeenergie und reduziert jährlich etwa 5.000 Tonnen CO₂. Die verbleibenden Gärreste werden zu hochwertigem Kompost für die Landwirtschaft aufbereitet – ein gelungenes Beispiel echter Kreislaufwirtschaft.